G-Force Brake

Bremsschirm

Der G-force Brake ist ein am Gurtzeug befestigter Bremsschirm. Er wurde entwickelt, um die körperlichen Belastungen beim Steilspiralefliegen deutlich zu reduzieren. Da während schneller Spiralen sehr hohe G-Kräfte auf den Körper einwirken, kann dieser Flugzustand oft nicht lange gehalten werden. Schwindel, Übelkeit und sogar ein Blackout können die Folge sein. Mit der G-Force Brake werden die einwirkenden G-Kräfte effektiv verringert.

Der G-Force Brake reduziert die G-Belastungen auf den Körper beim Spiralen um bis zu 40%. Erreicht wird dies durch die Reduktion der Anzahl der Umdrehungen bei gleicher Sinkgeschwindigkeit. Durch den zusätzlichen Widerstand der G-Force Brake befindet sich der Pilot, im Bezug zum Gleitschirm, etwas weiter hinten als ohne. Die Gleitschirmkappe kann sich also in einem steileren Winkel zum Boden hin ausrichten und effektiver Höhe abbauen.

Besonders gut eignet sich die G-Force Brake für Hochleistungsschirme, die eine sehr effiziente Aerodynamik haben und deshalb hohe G-Belastungen in der Spirale aufbauen. Auch für den Tandemeinsatz eignet sich die G-Force Brake, um Spiralbelastungen zu verringern.

Fragen & Antworten

Durch die simple, einseitige Montage am Hauptkarabiner, kann die G-Force Brake an allen Gurtzeugen verwendet werden.

Die G-Force Brake wird immer am Hauptkarabiner und zwar an der Kurveninnenseite befestigt. Das heisst, wenn man nach links spiralt, dann ist der G-Force Brake-Container entsprechend links zu befestigen. Die Verbindungsleine wird am Hauptkarabiner dieser Seite eingehängt. Um Fehlauslösungen zu vermeiden, empfiehlt es sich, die G-Force Brake immer nur an der gegenüberliegenden Seite des Rettungsgerätegriffes zu montieren. Bei der Verwendung im Tandem kann man die G-Force Brake problemlos in der Tandemspreize bzw. Aufhängung montieren, statt am Gurtzeug.

Ausgelöst wird die G-Force Brake bereits im normalen Geradeausflug durch Betätigen des Auslösegriffes – analog zur Bedienung von Rettungsgeräten. Die G-Force Brake darf nie aktiviert werden, wenn man sich bereits in der Spirale befindet!

Nein, aber sie muss in jedem Fall vor der Landung zum Kollabieren gebracht werden. Deshalb hat die G-Force Brake einen De-Power Griff auf der Verbindungsleine. Durch Ziehen dieses Griffes wird die Mittelleine der G-Force Brake so stark verkürzt, dass sie kollabiert und den Widerstand extrem veringert.

Achtung: beim Landeanflug muss darauf geachtet werden, dass die G-Force Brake nicht in einem Baum, Zaun etc. hängen bleibt.

Ein Einholen der G-Force Brake während des Fluges ist nicht empfehlenswert, da sie sich durch den Fahrtwind wieder ganz oder teilweise öffnen kann und dadurch unerwünschte Störungen verursachen kann.

In vielen Tests haben wir das Verhalten der G-Force Brake überprüft. Im normalen Geradeausflug kann die G-Force Brake durch die geringe Größe nicht genug Widerstand aufbauen, um den Gleitwinkel stark zu verkleinern.

Achtung: Für diesen Einsatz wurde die G-Force Brake nicht konstruiert und darf dafür auch nicht zweckentfremdet werden.

All unsere Tests haben gezeigt, dass die G-Force Brake fast keinen Einfluss auf Klappstabilität oder Stallpunkt hat. Der Grund dafür ist, dass die G-Force Brake am Hauptkarabiner des Gurtzeuges angebracht ist.

Es zeigte sich lediglich, dass, je größer die Trimmgeschwindigkeit ist, sich das Gurtzeug leichter asymmetrisch verdreht.

Das Zusammenlegen ist sehr einfach und wird in der Betriebsanleitung genau beschrieben.